GEGENWART


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Tanz der
Wasserläufer

Einleitung
Das Königshaus
Der Klerus
Die Gegenspieler
Am Hof
Paris
Île de Ré
La Rochelle
Quellen
Gegenwart

Leseproben

Paris

Ich gehe davon aus, dass jeder Reisende, der nach Paris kommt, einen Reiseführer in der Tasche hat – ich werde also nicht erklären, wie Sie zum Louvre oder zum Hôtel de Ville kommen.
Die Place Royale heißt heute Place des Vosges (Metro Saint-Paul) und ist eine absolute Sehenswürdigkeit.
Das alte Hôtel d’Angennes, in dem im Roman Richelieu zum ersten Mal die Heldin empfängt, wurde vom Kardinal umgebaut, und erhielt danach – natürlich – den Namen Palais Cardinal. Richelieu vermachte seinen Palast dem König, der ihn in Palais Royal umtaufte. Heute hat das Palais Royal nicht mehr allzu viel mit dem Palais Cardinal gemeinsam.
Dass die Bastille während der Revolution erstürmt wurde, ist allgemein bekannt. Aber sie wurde auch vollständig zerstört. Ein paar Eindrücke des Gefängnisses bekommen Sie in der gleichnamigen Metro-Station der Linie 1.


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Rueil

Rueil trägt heute den Namen Rueil-Malmaison, in Erinnerung an Napoleon. Es ist ein Vorort von Paris, und man erreicht es mit dem RER A1. Allerdings muss ich Sie vorwarnen: Von Richelieus wunderbarem Schloss und seinem herrlichen Garten ist nichts mehr vorhanden. An die Gebäude erinnern ein paar – wenig gepflegte – Tafeln, der Garten wurde größtenteils von angrenzenden Privathäusern geschluckt. Was übrig bleibt sind Teiche, eine Grotte, Straßen, die dem Verlauf früherer Alleen folgen, und das Haus, in dem Pater Joseph starb. Mich hat dieser Ort recht traurig gestimmt.


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La Rochelle

La Rochelle können Sie bequem mit dem TGV erreichen (wenn Sie nicht allzu lange Beine haben, denn die Sitzabstände sind knapp bemessen) – es ist eine direkte Verbindung ab Paris.
Die Reise lohnt sich, denn hier können Sie schwelgen.
Das Rathaus ist beeindruckend und wunderbar erhalten. Der Hafen noch genauso von seinen Türmen bewacht wie im siebzehnten Jahrhundert. Die Kette, die früher den Hafen absperrte, ist auch noch zu sehen. Und etliche Arkaden-Häuser säumen noch immer die Straßen.
Ein wenig westlich des Stadt-Zentrums, wenn Sie der Bucht in Richtung offenes Meer folgen, erreichen Sie eine Stich-Straße: den Chemin de la Digue Richelieu. Es ist nicht ganz leicht zwischen den Häusern das Ufer zu erreichen. Doch dort, auf dem steinigen Strandabschnitt, kann man sie tatsächlich entdecken: Wuchtige Steinblöcke, je nach Wasserstand von der Flut überspült, die einmal Teil von Richelieus Damm waren. Nicht viel, aber immerhin.


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Von und nach Ré braucht niemand mehr zu schwimmen – eine Brücke verbindet die Insel mit dem Festland. Man kann darüber streiten, ob sie ein Gewinn für die Landschaft ist – für die Betreiber der Brücke ist sie es auf jeden Fall, denn die Benutzung ist gebührenpflichtig.
Auf Sablanceaux sonnen sich heute die Urlauber. Und Salz wird hier noch immer gewonnen.
Wenn Sie nach Saint-Martin fahren, werden Sie mit etwas Glück den langhaarigen Eseln mit den hellen Augenringen begegnen – Streicheln ist erlaubt. Das Städtchen Saint-Martin mit seinen Stockrosen und seinem winzigen Hafen ist recht malerisch. Das Fort, in dem Toiras so bravourös den Engländern widerstand, hat Richelieu 1629 zerstören lassen. Doch schon 50 Jahre später ließ Louis XIV an selber Stelle eine neue Zitadelle errichten. In ihr kann man sich noch gut vorstellen, wie die Belagerung zu Richelieus Zeiten verlaufen ist.


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Pont-la-Pierre

Eigentlich unglaublich angesichts der kläglichen Reste vom einstmals überwältigenden Anwesen Richelieus in Rueil – aber den kleinen Hof Pont-la-Pierre, in dem der Kardinal während der Belagerung von La Rochelle wohnte, gibt es noch! Erwarten Sie kein herrschaftliches Anwesen – der Hof war zu Richelieus Zeiten bescheiden, und bescheiden ist er geblieben. Er wird privat genutzt. Zu sehen ist ein umfriedeter Hof, flankiert von einem schräg bedachten Turm, etwas verloren in der Weite der Felder und Salzwiesen gelegen. Und das winzige Steinbrückchen, das dem Hof seinen Namen gab.
Pont-la-Pierre gehört zu Angoulins-sur-Mer, einem Vorort südlich von La Rochelle. Doch der Hof liegt abseits des Dorfes und ist nicht beschildert. Am besten fragt man im Museum von Angoulins nach.
Und wenn Sie schon einmal da sind – in der Gegend werden Austern gezüchtet. Falls Sie die Gegend also während eines Monats mit „r“ aufsuchen: Bon appétit!